(PN) 02.11.2017 – In einem Beitrag für die englische Tageszeitung The Guardian hat Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas zu der Balfour-Deklaration Stellung genommen, die heute auf den Tag genau vor 100 Jahren in England unterzeichnet wurde. Abbas schrieb dazu unter anderem:
„An seinem Schreibtisch in London unterzeichnete [der britische Außenminister] Balfour am 02. November 2017 einen Brief, in dem er das Land Palästina der Zionistischen Föderation versprach, einer erst kürzlich gegründeten politischen Bewegung, deren Ziel die Schaffung eines jüdisches Staates war. Er versprach ein Land, das er nicht versprechen durfte und ignorierte die politischen Rechte derer, die bereits dort lebten. Für das palästinensische Volk – mein Volk – waren die Ereignisse, die dieser Brief auslöste ebenso verheerend wie weitreichend. … Die Balfour-Deklaration ist nichts, was man vergessen kann. … Die Balfour-Deklaration ist nichts, was gefeiert werden sollte.“
Abbas räumte ein, dass man die Unterzeichnung der Deklaration nicht ungeschehen machen könnte, verwies aber auf die Möglichkeiten für die Zukunft, mit „Menschlichkeit und Mut“ an den Folgen dieser Erklärung etwas zu ändern. An England, wie aber auch an die Weltgemeinschaft appellierte er, sich „mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, Fehler zu erkennen und konkrete Schritte zu unternehmen, um diese Fehler zu korrigieren.“
Die Beendigung der Besatzung auf Grundlage des Völkerrechts und der Resolutionen, einschließlich der jüngsten Res. 2334 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und der Anerkennung des Staates Palästina in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt, könnten die politischen Rechte der Palästinenser erfüllen helfen.
„Erst wenn die Ungerechtigkeit behoben ist, werden die Voraussetzungen für einen gerechten und dauerhaften Frieden im Nahen Osten geschaffen – im Interesse der Palästinenser, der Israelis und der restlichen Region.“