(PN) 16.12.2017 – Am gestrigen Tag haben israelische Soldaten einen 18jährigen Palästinenser regelrecht hingerichtet. Das beweist ein Video, das auf sozialen Medien die Runde macht. Außerdem verhinderten die Soldaten dreimal den Abtransport des schwerverletzten Teenagers. Er starb an den Folgen der vielen Schussverletzungen.

Wie das palästinensischen Gesundheitsministerium gestern mitteilte, erlag der 18jährige Mohammed Amin Aqel al-Adam seinen schweren Schussverletzungen, nachdem ihm israelische Soldaten in der Stadt al-Bireh in Zentralwestbank mehrere Kugeln in den Oberleib geschossen hatten. Nach Angaben der israelischen Armee soll al-Adam versucht haben, Soldaten mit Messern niederzustechen.
Inzwischen ist ein Video des arabischen Fernsehsenders hayat.fm im Internet verbreitet worden, das zeigt, dass der Vorwurf so nicht stimmt. Auf dem Video kann man erkennen, dass sich der 18jährige an einem Kreisverkehr in al-Bireh einige Meter von den Soldaten entfernt befand, als diese anfingen, ihn mit Maschinenpistolen zu bedrohen. Der junge Mann ging daraufhin rückwärts und hob als Geste der Wehrlosigkeit die Hände. Noch während er weiter rückwärtsging und bereits rund 10 Meter von den Soldaten entfernt war, eröffneten die Soldaten das Feuer.
Zunächst schossen sie ihm in die Beine, so dass der Teenager ins Stolpern kam und sich das verletzte Bein rieb. Gleichzeitig versuchte er sich stolpernd rückwärts weiter in Sicherheit zu bringen. Dann schossen die Soldaten erneut auf die Beine, dann in den Oberkörper, so dass der Junge hinfiel. Mit weiteren Schüssen in den nun entfernt am Boden liegenden Teenager richteten ihn die Soldaten vor den Kameras zahlreicher Medienvertreter regelrecht hin.
Herbeieilende Sanitäter des Roten Halbmondes wurden anschließend von den Soldaten am Abtransport des lebensgefährlich Verletzten gehindert. Insgesamt dreimal versuchten die Sanitäter, ihn in unterschiedliche Krankenwagen zu tragen, doch jedes Mal zwangen die Soldaten die Fahrer aus den Wagen, so dass der Verletzte mit der Trage wieder rausgeholt und in das nächste Fahrzeug geschleppt werden musste. Dort wiederholte sich der Vorgang, bis zum Schluss die Helfer in ihrer Verzweiflung mit dem blutüberströmten Jungen auf der Trage zu Fuß davonliefen, in der Hoffnung, noch ein Krankenhaus zu erreichen. Die Soldaten beschossen die weglaufenden Helfer und den Verletzten daraufhin mit Tränengasgranaten.
Der Teenager überlebte nicht. Wie das palästinensische Gesundheitsministerium am Abend mitteilte, starb der 18jährige an den Folgen der vielen Schussverletzungen.